Neuer Haustarifvertrag für Pfaff-silberblau |
Geschäftsführung, Betriebsrat und CGM einigen sich auf 40-Stunden-Woche, leistungsbezogene Gehälter, Prämien für null Fehlzeiten und ein neues Ausbildungsmodell |
Friedberg, 30. Oktober 2006 - Die Geschäftsführung der Pfaff-silberblau Hebezeugfabrik GmbH & Co. KG, Derching/Friedberg, hat in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat einen neuen Haustarifvertrag mit der CGM (Christliche Gewerkschaft Metall) mit einer Laufzeit von vier Jahren unterzeichnet. Die neuen Vereinbarungen sehen unter anderem die stufenweise Anhebung auf eine Regelarbeitszeit von 40 Wochenstunden, leistungs- und qualitätsorientierte Gehälter, Prämien bei null Tagen Fehlzeit sowie das Ausbildungsmodell „3 für 2“ vor. Ab dem 1. November 2006 wird nach dem neuen Vertrag die Wochenarbeitszeit aller Mitarbeiter von Pfaff-silberblau stufenweise auf 40 Stunden erhöht, ebenso abgestuft erfolgen prozentuale Ausgleichszahlungen. Die bestehenden Verträge der Mitarbeiter werden unverändert übernommen. Die Gleitzeitregelung und die 5-Tage-Woche werden ebenfalls beibehalten, aber die Mitarbeiter erhalten ab sofort auch die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit unter Berücksichtigung betrieblicher Belange von Montag bis Samstag abzuleisten. Die Gehälter orientieren sich in Zukunft an einem Baukastensystem, das neben der Verantwortung für den Aufgabenbereich auch Verbesserungen in Produktivität, Qualität und Liefertreue individuell honoriert. Die Regelungen für Urlaubs- und Weihnachtsgeld bleiben bestehen. Neu ist: Wer im Laufe eines Kalenderjahres null Fehlzeiten – auch durch entsprechenden Ausgleich durch das Gleitzeitkonto – nachweisen kann, erhält eine einmalige Prämienzahlung. Im Krankheitsfall übernimmt Pfaff-silberblau dafür zusätzlich zu den gesetzlich festgeschriebenen sechs Wochen weitere 12 Wochen Lohnfortzahlung für ein erhöhtes Krankengeld. Für die Förderung des Nachwuchses im eigenen Haus hat Pfaff-silberblau als erstes Unternehmen in den alten Bundesländern das Ausbildungsmodell „3 für 2“ der CGM übernommen. Danach kann das Unternehmen in Zukunft drei statt zwei kaufmännische oder gewerbliche Azubis ausbilden, die sich eine erhöhte Ausbildungsvergütung der bislang zwei Lehrlinge teilen. Nach bestandener Lehrzeit besteht außerdem die Möglichkeit einer Übernahme für mindestens 12 Monate. Der neue Investitionspartner von Pfaff-silberblau, EQT Partners, hatte sich bereits an den Verhandlungen beteiligt. „Wir freuen uns, dass zwischen den Tarifpartnern so schnell eine für die Mitarbeiter und das Unternehmen optimale Einigung erzielt wurde“, sagte Dr. Ernst Ludes, Partner bei EQT. „Die neue Leistungsorientierung der Mitarbeiter wird erheblich dazu beitragen, das Potential des Unternehmens zu erschließen.“ Bernd Wagner, kaufmännischer Geschäftsführer von Pfaff-silberblau, zeigte sich sehr zufrieden mit dem neuen Haustarifvertrag: „Mit der angepassten Arbeitszeitenregelung erhoffen wir uns eine effektive Steigerung der Produktivität im Unternehmen. Nur so können wir uns langfristig gegenüber dem ausländischen Wettbewerb behaupten, den steigenden Lohnstückkosten entgegenwirken und die stark ansteigenden Rohstoffpreise auffangen.“ Werner Urban, Betriebsratsvorsitzender bei Pfaff-silberblau, sieht mit den neuen Vereinbarungen vor allem den Standort und Arbeitsplätze gesichert. Wie Peter Kalisch, dem Geschäftsführer der CGM Südbayern, war es ihm vor allem wichtig, für die Mitarbeiter von Pfaff-silberblau verlässliche Bedingungen zumindest für die kommenden vier Jahre zu schaffen. “Der 40-Stunden-Woche konnten wir uns nicht mehr verschließen“, sagte Urban, „aber wir konnten auf jeden Fall eine Besitzstandswahrung in den Gehalts- und Urlaubsgeldregelungen für jeden Einzelnen erzielen und einige neue Absprachen festschreiben, die allen zugute kommen.“ |
Über Pfaff-silberblau Das seit über 135 Jahren bestehende Unternehmen Pfaff-silberblau mit Sitz in Derching/ Friedberg beschäftigt 325 Mitarbeiter und weist einen Gruppen-Umsatz von ca. 64 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2005) aus. Pfaff-silberblau zählt zu den Technologieführern für Hebezeuge und Fördergeräte sowie Antriebstechnik. Das Unternehmen ist ein kompetenter Partner für alle Problemlösungen, bei denen es um das Bewegen (Drehen, Heben, Senken, Drücken, Verschieben) von Lasten bis zu 1.000 t in allen Richtungen geht. Pfaff-silberblau unterhält eigene Werke in Derching/Friedberg und Heilbronn und ist in der Schweiz sowie in Österreich, England, Benelux, Polen und Ungarn mit eigenen Ländergesellschaften vertreten. Darüber hinaus sind weltweit über 40 angeschlossene Vertretungen und Repräsentanzen für Pfaff-silberblau und seine Kunden aktiv. |