Motek 2004, Halle 4, Stand 4327 |
Dem Urknall auf der Spur: Hexapod von Pfaff-silberblau bewegt Radioteleskope |
Hexapod-System aus sechs Hochleistungs-Spindelhubelementen richtet die AMiBA-Radioteleskope auf Hawaii zur Messung kosmischer Mikrowellen aus |
Friedberg, 21. September 2004 – Die Pfaff-silberblau Hebezeugfabrik GmbH & Co., Friedberg, präsentiert zur Motek 2004 vom 21. bis 24. September in Sinsheim ihre vielseitigen Hochleistungs-Spindelhubelemente, mit deren Hilfe jetzt auch der Urknall erforscht wird: Das sogenannte "Hexapod"-System, bestehend aus sechs Hochleistungs-Spindelhubelementen von Pfaff-silberblau, dient der exakten Nachführung von mehreren Radioteleskopen für die Messung von kosmischen Mikrowellen. Entwickelt wurde der Hexapod für die AMiBA-Radioteleskope (Array for Microwave Background Anisotropy), die das Physics Department of National Taiwan University und die Australia Telescope National Facility (ATNF) mit Unterstützung der Initiative Academic Excellence derzeit in Hawaii auf 3.300 m Höhe aufbauen und mit dessen Hilfe der sogenannte Sunyaev-Zeldovich-Effekt und die Polarisation kosmischer Mikrowellen gemessen werden sollen. Für AMiBA werden mehrere Radioteleskope auf einer Plattform mit sechs Metern Durchmesser montiert. Um diese radioastronomische Empfangseinheit in x-y-z-Richtung exakt bewegen zu können, hat Pfaff-silberblau das Hexapod-System bestehend aus sechs speziell ausgeführten Spindelhubelementen der Baureihe HSE-Ku mit einem Hub von 3.500 mm entwickelt. Diese ermöglichen eine Azimuth- und Elevationsbewegung von 30 bis 150 Grad und eine präzise Polarisationsbewegung von ±30 Grad. In ausgefahrener Hubstellung erreichen die Spindelhubelemente zwischen den kardanischen Gelenkpunkten eine Gesamtlänge von 6.200 mm. Dank einzeln vermessener, spielarmer Schneckengetriebe mit integrierter, vorgespannter Doppelmutter und Kugelumlaufspindel arbeiten die Antriebe des Hexapod hochgenau und stellen ein nahezu spielfreies Gesamtsystem dar. Für die Empfangseinheiten des Radioteleskops mit einer Positioniergenauigkeit von weniger als 0,07 mm ist dies von entscheidender Bedeutung. Ein Zweikreis-Schmiersystem erfüllt eine weitere strenge Anforderung des AMiBA an sein Bewegungssystem: Die spielfreien Kugelumlaufspindeln mit einem Durchmesser von 125 mm werden mit hochwertigem Schmierfett mit hoher Grundölviskosität versorgt, während die hocheffizienten Schneckengetriebe im Ölbad laufen, um einen weiten Drehzahlbereich abzudecken. Die patentierte Gehäuseform mit verschiedenen Wärmezonen sorgt für eine optimale Leistungsausbeute auch bei hoher Einschaltdauer. Zur Betriebssicherheit des Hexapod wurden Not-Endschalter am Hubelement vorgesehen. Ein hochpräziser Referenzschalter dient der späteren Kalibrierung der Absolutwertgeber. Mehrere am Hubelement montierte Temperatursensoren erfassen eventuelle Längenänderungen, die durch Erwärmung entstehen und im Regelprozess korrigiert werden können. Speziell gefertigte Faltenbälge schützen die Spindeln vor äußeren Einflüssen und sorgen für eine lange Lebensdauer des Hexapods, der Anfang des kommenden Jahres mit AMiBA seinen Betrieb aufnehmen wird. Neben Spindelhubelementen, wie sie auch im Hexapod eingesetzt werden, zeigt die Pfaff-silberblau Unternehmensgruppe zur Motek 2004 in Halle 4, Stand 4327 die neue mehrstufige Variante der Teleskop-Hubsäule PHOENIX sowie weitere bewährte Produkte aus dem Gesamtprogramm für Antriebstechnik. |
Über Pfaff-silberblau Die seit über 135 Jahren bestehende Pfaff-silberblau Hebezeugfabrik GmbH & Co. nimmt heute mit 370 Mitarbeitern und einem Gruppen-Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2003) eine führende Position in den Bereichen Hebezeuge & Fördergeräte (H+F) sowie Antriebstechnik/Spindelhubelemente, Bühnentechnik, Verkehrstechnik und Fördertechnik ein. Die Produktpalette des nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifizierten Unternehmens reicht von der Handseilwinde über Elektro-Kettenzüge und Präzisions-Linearantrieben bis hin zu 35t-Hebeböcken bzw. Hubanlagen für Straßen- und Schienenfahrzeuge. Pfaff-silberblau ist ein kompetenter Partner für alle Problemlösungen, bei denen es um das Bewegen (Drehen, Heben, Senken, Drücken, Verschieben) von Lasten bis zu 1000 t in allen Richtungen geht. Das Unternehmen mit Werken in Friedberg und Heilbronn ist in der Schweiz sowie in Österreich, England, Benelux, Polen und Ungarn mit eigenen Ländergesellschaften vertreten. Bundesweit erfolgt die Kundenbetreuung über ein exklusives Stützpunktpartnernetz mit zirka 100 Händlerstützpunkten für den Unternehmensbereich H+F. Darüber hinaus sind weltweit über 40 angeschlossene Vertretungen und Repräsentanzen für Pfaff-silberblau und seine Kunden aktiv. |