Pfaff-silberblau realisiert ein Kammerhubwerk mit Personenhebebühne für die MAN-Technologie Augsburg
14,50 Meter lange Trapezspindeln zum Händeln der Schweißkammern für die Trägerrakete Ariane 5
Hannover Messe, 07. bis 12. April 2003 – Die Pfaff-silberblau Unternehmensgruppe hat für die MAN-Technologie AG Augsburg ein Kammerhubwerk und eine Personalhebebühne für die Fertigung der Treibstofftanks (Booster) entwickelt. Auf der Basis ihres bewährten Baukastensystems für lineare Antriebstechnik lieferte Pfaff-silberblau eine Komplettlösung. Besondere Anforderungen wie geringe Schwingungen über eine Hubhöhe von 13,50 Meter, absoluter Gleichlauf, variable Hubgeschwindigkeit und eine hohe Wiederholgenauigkeit bei Hub und Fahrweg, stellte die Techniker vor eine große Herausforderung. Das Kammerhubwerk und die Personenhebebühne wurden von der DEKRA nach EG Baumusterprüfung und Maschinenrichtlinie 98/37 EG Anhang I/IV und fahrbare Hubarbeitsbühne EN DIN 280 abgenommen. Realisiert wurden die Antriebslösungen mit Hochleistungs-Spindelhubelementen der Baugröße HSE 80 und HSE 100 in modifizierter Ausführung und Servobremsmotore mit Frequenzumrichter.

Die Forderung der MAN-Technologie Augsburg, die bisher miteinander verschraubten und mit O-Ringen abgedichteten Booster zu verschweißen, bedeutete für Pfaff-silberblau eine außerordentlich komplexe Aufgabenstellung, deren Realisierung eine hohe Systemkompetenz erfordert. Um die Booster mit Umfangsschweißnähten zu verbinden, müssen sie in eine stationäre und in der Höhe von drei Metern bis auf 13,5 Metern variable Vakuumschweißkammer gebracht werden. Dazu ist es notwendig, dass das Bedienpersonal zwei 3,5 Meter lange Vakuumschweißkammern mit vier Meter Durchmesser und einem Einzelgewicht von zehn Tonnen sowie die zugehörigen Deckel mit vier Meter Durchmesser und drei Tonnen Gewicht in wechselnder Folge über die Booster stülpt. Im Anschluss an den Schweißvorgang müssen zwei Prüfpersonen einschließlich Werkzeug die Möglichkeit haben, die fertig geschweißten Booster ringsum prüfen zu können. Dies erfolgt über einer Höhe von drei bis 8,5 Metern.

Die Lösung von Pfaff-silberblau berücksichtigt alle Anforderungen in einer besonders wirtschaftlichen Lösung. Das Unternehmen entwickelte eine schlüsselfertige Anlage, die sowohl die horizontale wie vertikale Hubbewegungen und deren Lastbeförderung, realisiert. Die zwei Schweißkammern werden auf vier Ablageböcken mit einer Höhe von 2,8 Metern und einer Gesamtlast von 22 Tonnen geparkt.

Eine auf Schienen verfahrbare, sehr stabile und verwindungssteife Brücke nimmt die Schweißkammern sowie den Deckel mit zwei Lastarmen auf und hebt sie mit Hilfe zweier eingebauter Hochleistungs-Spindelhubelemente der Baugröße HSE 100, Bauart 1 nach VBG 14, bis auf eine maximale Hubhöhe von 13,5 Meter an. Diese Spindelhubelemente sind mit einer aus einem Stück gewirbelten Spindel Tr-90x16 ausgestattet und verfügen über eine Gesamtlänge von 14,50 Metern. Die Gesamtlast von 10 Tonnen wird dabei mit einer Hubgeschwindigkeit von mindestens 6 mm/s bis maximal 31 mm/s Verfahren. Das horizontale Verfahren des Kammerhubwerks auf Schienen von der sechs Meter entfernten Parkposition, bis in die stationäre Vakuumschweißkammer erfolgt im Totmannbetrieb, mit einer Geschwindigkeit von 5 mm/s bis 28 mm/s. Dabei werden die Schweißkammern und der Deckel übereinander auf eine Positioniergenauigkeit von +/- 1,5 mm abgelegt.

Zur Prüfung der fertig geschweißten Booster wird eine ringförmige Personenhebebühne eingesetzt. Die Arbeitsbühne umschließt die Schweißkammern und die fertigen Booster völlig, so kann das Prüfpersonal jede Stelle der Schweißkammer und Booster bequem, sicher und schnell erreichen. Dazu wurden zwei vertikal eingebaute Hochleistungs-Spindelhubelemente, der Baugröße HSE 80, Bauart 1, mit einer 9,5 Meter langen Spindel Tr-70x9 eingesetzt. Die Hubelemente sind nach VBG 14 in zwei Hubmaste integriert und heben die Bühne bis auf eine maximale Höhe von 8,6 Metern. Mit einer Hubgeschwindigkeit von 10 mm/s bis 54 mm/s wird eine Gesamtlast von drei Tonnen in Totmannbetrieb Verfahren. Damit das Prüfpersonal die Personenhebebühne schnell und sicher auf einer Höhe von drei Metern betreten kann, steht eine Zustiegstreppe mit Eckpodesten zur Verfügung.

Der Lieferumfang von Pfaff-silberblau umfasste die Komponenten, Stahlbau, Antriebs- und Steuerungstechnik sowie die Montage und Inbetriebnahme. Die komplette Anlage stellt ein beeindruckendes Gesamtwerk aus Stahlbau, Maschinenbau und Antriebstechnik dar und beweist die Leistungskraft und das umfangreiche Know-how der beteiligten Unternehmen.
Über Pfaff-silberblau

Die seit über 135 Jahren bestehende Pfaff-silberblau Hebezeugfabrik GmbH & Co. nimmt heute mit 401 Mitarbeitern und einem Gruppen-Umsatz von mehr als 76 Millionen Euro (Geschäftsjahr 1.1.02 – 31.12.02) eine führende Position in den Bereichen Hebezeuge & Fördergeräte (H+F) sowie Antriebstechnik/Spindelhubelemente, Bühnentechnik, Anlagenbau und Fördertechnik ein. Die Produktpalette des nach ISO 9001 zertifizierten Unternehmens reicht von der Handseilwinde über Elektro-Kettenzüge und Präzisions-Linearantrieben bis hin zu 35t-Hebeböcken bzw. Hubanlagen für Straßen- und Schienenfahrzeuge. Pfaff-silberblau ist ein kompetenter Partner für alle Problemlösungen, bei denen es um das Bewegen (Drehen, Heben, Senken, Drücken, Verschieben) von Lasten bis zu 1000 t in allen Richtungen geht. Das Unternehmen mit Werken in Friedberg und Heilbronn ist in der Schweiz sowie in Österreich, England, Benelux und Ungarn mit eigenen Ländergesellschaften vertreten. Bundesweit erfolgt die Kundenbetreuung über ein exklusives Stützpunktpartnernetz mit zirka 100 Händlerstützpunkten für den Unternehmensbereich H+F. Darüber hinaus sind weltweit über 40 angeschlossene Vertretungen und Repräsentanzen für Pfaff-silberblau und seine Kunden aktiv.
 
 
 
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» Presse-Information
Datum: 07.04.2003 12:00
Nummer: HMI-PR05/2003
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