Pfaff-silberblau Österreich setzt neue Maßstäbe
Längste Unterflurhubanlage nach EN 1439 für Schienenfahrzeuge
Wien, Februar 2003 – Die von Pfaff-silberblau Österreich für die U-Bahn der Stadt Wien konzipierte und gelieferte Unterflurhubanlage dient der Durchführung von Revisionsarbeiten an den Drehgestellen bzw. Aggregaten der neuen U-Bahn-Generation „Silberpfeil“. Die neue Anlage ist mit über 110 Metern die weltweit längste Unterflurhubanlage in Kragarmausführung für Schienenfahrzeuge. Sie besteht im wesentlichen aus zwölf Kragarmbühnen, zwölf Karosseriestützenpaaren, einer ca. 110 m langen Sonderschiene sowie einer zentralen Steuerung und Bedienkästen.

Zur Durchführung der Revisionsarbeiten werden die Schienenfahrzeuge mittels der Kragarmbühnen an den Rädern gehoben und dann der Wagenkasten durch die Karosseriestützenpaare abgestützt. Anschließend lassen sich die Verbindungselemente zwischen den Drehgestellen und den Wagenkasten demontieren und die Drehgestelle einzeln oder gemeinsam bis Schienenoberkante absenken und unterhalb des Wagenkastens herausrollen.

Um ein ergonomisches Arbeiten zu gewährleisten, sind innerhalb der Hubanlage drei Drehscheiben integriert, über welche die zu reversierenden Drehgestelle 90° zur Gleisachse in die Nachbarhalle transportiert werden können. Aufgrund der Anordnung der Bühnen sowie der Karosseriestützenpaare lassen sich abhängig von den einzelnen Schienenfahrzeugtypen mehrere Wagen gleichzeitig heben. Die gesamte Anlage ist gemäß den derzeit geltenden Sicherheitsbestimmungen der CE-Maschinenrichtlinien bzw. nationalen Normen und Vorschriften sowie elektrischen Bestimmungen ausgeführt.

Die über 110 Meter lange Sonderschiene ist im gesamten Anlagenbereich durchgehend verlegt, um das Verfahren der Schienenfahrzeuge bzw. der einzelnen Drehgestelle auf den Spurkränzen der Räder zu ermöglichen. Am Anfang und Ende der Schiene ist ein Umgleisstück vorgesehen, über das die Räder der Schienenfahrzeuge bzw. einzelnen Drehgestelle von der Lauffläche abgehoben und auf die Spurkränze umgesetzt werden. Die Umgleisstücke sind so dimensioniert, dass ein manuelles Umgleisen der ca. acht Tonnen schweren Drehgestelle durch das Revisionspersonal ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Zug- oder Schubgeräte möglich ist.

Zwölf Kragarmbühnen für effizientes Heben

Die zwölf eingesetzten Kragarmbühnen zeichnen sich durch eine Tragfähigkeit von je 200 kN und eine Länge von 3200 mm je Bühne aus. Sie werden zum Heben und Senken der Gleisfahrzeuge bzw. einzelnen Drehgestelle an den Laufflächen der Räder verwendet. Im wesentlichen besteht eine Bühne aus vier Hubsäulen, die im Fundament in Führungskästen mittels Rollen allseitig geführt werden. Die Hubsäulen bieten bei einer Hubgeschwindigkeit von ca. 0,4m/min und einer Antriebsleitung von 7,5 kW je Bühne einen Nutzhub von 1400 mm. Je Seite sind jeweils zwei Säulen mit einem auskragenden Lastaufnahmebalken verbunden über den die Schienenfahrzeuge bzw. einzelnen Drehgestelle gehoben werden. An jedem Balkenende sind automatisch ausfahrende Abrollsicherungen eingebaut, die ein Herunterrollen der Schienenfahrzeuge bzw. einzelnen Drehgestelle im gehoben Zustand verhindern. Der beim Ausfahren der Bühnen entstehende Spalt unterhalb der auskragenden Lastaufnahmebalken wird durch eine automatisch ausfahrende Spaltabdeckung verschlossen. Die Spaltabdeckung ist für eine Belastung von mindestens zwei Monteuren und Werkzeug (>= 200 kg) ausgelegt. Um die Revisionsarbeiten unterhalb dem gehobenen Schienenfahrzeug zu erleichtern, sind die nach innen zeigenden Flächen der Lastaufnahmebalken mit Beleuchtungskörpern ausgestattet.

Karosseriestützenpaare mit hoher Tragfähigkeit

Die zwölf Karosseriestützenpaare haben eine Tragfähigkeit von 200 kN und einen Lichteabstand zwischen den Stützsäulen von 3000 mm. Sie dienen zum Abstützen des Wagenkastens beim Ausbau der Drehgestelle. Ein Karosseriestützenpaar besteht aus zwei Hubsäulen mit 2100 mm Nutzhub und einer Hubgeschwindigkeit von 0,4 m/min sowie schwenkbar auskragenden Lastaufnahmen, die im Fundament über Führungskästen mittels Rollen allseitig geführt sind. Die Lastaufnahmeflächen der Karosseriestützenpaare sind mit mechanischen Endschaltern ausgerüstet, die bei Ansetzen an die Last den jeweiligen Hubantrieb der Karosseriestützenpaare automatisch abschaltet. Die Antriebsleitung der Anlage beträgt ca. 101 kW. Der beim Ausfahren der Karosseriestützenpaare entstehende Spalt unterhalb der auskragenden Lastaufnahmen wird durch automatisch ausfahrende Spaltabdeckungen verschlossen. Die Spaltabdeckung ist für eine Belastung von mindestens einem Monteur und Werkzeug (>= 100 kg) ausgelegt. Die Karosseriestützen können nur paarweise über einen zentralen Hubantrieb gehoben werden.

Steuerung und Bedienung der Anlage

Die Steuerung der Unterflurhubanlage besteht im wesentlichen aus einem zentralen Schaltschrank und zwei an der Wand in der Anlagemitte bzw. am Anlagenende montierten Vorortbedienkästen und vier Zustimmtastern. Im zentralen Steuerschrank sind alle erforderlichen Befehls-, Melde- und Schaltgeräte sowie die programmierte SPS montiert. Alle Betriebszustände der Anlage werden über optische Anzeigen wie Klartextanzeige oder Meldeleuchten angezeigt.

Das Heben und Senken der Last erfolgt über die Bedienelemente am Steuerschrank sowie die Bedienelemente an den Vorortbedienkästen in "Totmannsteuerung". Die Vorwahl der jeweilig am Hub- oder Senkvorgang zu beteiligenden Bühnen bzw. Karosseriestützenpaare erfolgt einzeln über Leuchtdrucktaster am Schaltschrank bzw. an den Vorortbedienkästen. Die Steuerung ist so aufgebaut, dass immer nur an einer der drei Bedienstellen die Vorwahl für die Bühnen bzw. Karosseriestützenpaare sowie die Hub- und Senkbewegung eingeleitet werden kann. Bei Erreichen des Sicherheitsbereiches (120 mm zwischen Boden und Lastaufnahmeunterkante) während der Senkbewegung im Einzel- oder Gruppenbetrieb wird diese automatisch gestoppt und durch ein optisches und akustisches Signal angezeigt. Ein weiteres Absenken ist nur durch gleichzeitiges Drücken des AB- und Zustimm-Tasters möglich.
Über Pfaff-silberblau

Die seit über 135 Jahren bestehende Pfaff-silberblau Hebezeugfabrik GmbH & Co. nimmt heute mit 560 Mitarbeitern und einem Gruppen-Umsatz von mehr als 83 Millionen Euro (Geschäftsjahr 1.1.01 – 31.12.01) eine führende Position in den Bereichen Hebezeuge & Fördergeräte (H+F) sowie Antriebstechnik/Spindelhubelemente, Bühnentechnik, Anlagenbau und Fördertechnik ein. Die Produktpalette des nach ISO 9001 zertifizierten Unternehmens reicht von der Handseilwinde über Elektro-Kettenzüge und Präzisions-Linearantrieben bis hin zu 35t-Hebeböcken bzw. Hubanlagen für Straßen- und Schienenfahrzeuge. Pfaff-silberblau ist ein kompetenter Partner für alle Problemlösungen, bei denen es um das Bewegen (Drehen, Heben, Senken, Drücken, Verschieben) von Lasten bis zu 1000 t in allen Richtungen geht. Das Unternehmen mit Werken in Friedberg und Heilbronn ist in der Schweiz sowie in Österreich, England, Benelux und Ungarn und mit eigenen Ländergesellschaften vertreten. Bundesweit erfolgt die Kundenbetreuung über ein exklusives Stützpunktpartnernetz mit zirka 100 Händlerstützpunkten für den Unternehmensbereich H+F. Darüber hinaus sind weltweit über 40 angeschlossene Vertretungen und Repräsentanzen für Pfaff-silberblau und seine Kunden aktiv.
 
 
 
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» Presse-Information
Datum: 01.02.2003 12:00
Nummer: 02/2003
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