Infineon bringt Autos das Sehen bei |
Neubiberg, 7. November 2007 – Rund 1,7 Millionen Menschen werden jährlich auf Europas Straßen verletzt, etwa 40.000 sterben. Diese hohe Zahl will die Europäische Union bis 2010 halbieren. Innovative Sicherheitssysteme wie Fern- und Mittelbereichsradar können dazu beitragen. Unabhängig von den Sichtverhältnissen können Fahrzeuge damit andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse erkennen, die sich in einem Abstand von 20 bis 200 Metern vor ihnen befinden. Noch sind solche Radarsysteme mit weit mehr als 1.000 Euro sehr teuer für den Masseneinsatz. Außerdem benötigen sie mit Abmessungen von rund 10 cm auf 20 cm viel Platz im Stossfängerbereich. Der neue Radarchip von Infineon Technologies könnte das ändern und das Sicherheitssystem bereits ab Mitte 2010 in Mittelklassewagen bringen. Mit dem Chip RXN7740 aus der Produktfamilie RASIC™ (Radar System IC) lassen sich Radarsysteme auf bis zu ein Viertel ihrer heutigen Größe verkleinern und die Systemkosten für das Hochfrequenz-Modul um mehr als 20 Prozent senken. „Radartechnik ist der Schlüssel zu innovativen Fahrerassistenz-Systemen, die Unfälle vermeiden helfen“, sagte Hans Adlkofer, der bei Infineon das Geschäft mit Sensoren verantwortet. „Unser Radarchip bringt dem Auto das Sehen bei. Mit ihm kann Fernradar bereits ab Mitte 2010 zur Standardausstattung eines Mittelklassewagens gehören.“ Radar im Auto: 65 Prozent Wachstum Das Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics erwartet, dass die Anwendung Fernwarnsystem im Auto in den fünf Jahren ab 2006 jährlich um mehr als 65 Prozent zulegt. In 2011 sollen laut Strategy Analytics von den drei Millionen Fahrzeugen mit Fernwarnsystem etwa 2,3 Millionen Radar nutzen. 2014 könnten damit 7 Prozent aller Neuwagen mit einem solchen System ausgerüstet sein, vorwiegend in Europa und Japan. So sieht das Auto auch im Nebel Das Radarsystem des Fahrzeugs sendet elektromagnetische Funkwellen im Hochfrequenzbereich aus, die von vorausfahrenden Fahrzeugen oder anderen Objekten reflektiert werden. Infineons Radarchip sendet und empfängt diese hochfrequenten Signale und bereitet diese so auf, dass sie ausgewertet werden können. Entfernung zu den anderen Fahrzeugen und deren Geschwindigkeit sind dann das Ergebnis. Würde beispielsweise ein Zusammenstoß erwartet, könnten frühzeitig Kopfstützen und Gurte für den möglichen Aufprall eingestellt und ein entsprechendes Signal an das Bremssystem oder die Airbags gegeben werden. Geschwindigkeits-Weltrekord aus der Forschung zur Marktreife gebracht Infineon hat mit dem Radarchip RXN7740 der Produktfamilie RASIC zur Marktreife gebracht, wofür das Unternehmen in den hauseigenen Forschungslabors vor gut vier Jahren den Geschwindigkeits-Weltrekord bei Hochfrequenz-Siliziumchips aufgestellt hat. Der Radarchip von Infineon verwendet eine Fertigungstechnologie auf Basis Silizium-Germanium (SiGe). Diese Technologie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde, wurde speziell für den Einsatz in Automobilen entwickelt. Im Gegensatz zu heute verwendeten Bauteilen auf Basis der Gallium-Arsenid-(GaAs) Technologie werden mit ihr wesentlich kleinere und kostengünstigere Radarsysteme möglich. Technische Informationen zu Infineons Radarchip unter www.infineon.com/radar. Informationen zum „Aktionsplan Sicherheit“ der Europäischen Union unter http://www.esafetysupport.org/en/esafety_activities/about_esafety_support/ |
Über Infineon Die Infineon Technologies AG, Neubiberg, bietet Halbleiter- und Systemlösungen, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Kommunikation sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 42.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (davon etwa 12.000 bei Qimonda) erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2006 (Ende September) einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro (davon 3,8 Milliarden Euro von Qimonda). Das Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com. |