Infineon liefert Sicherheitscontroller für die elektronische Gesundheitskarte in Deutschland |
Neubiberg, 17. Oktober 2011 – Infineon Technologies liefert mindestens 40 Prozent der Sicherheitscontroller für die 60 Millionen elektronischen Gesundheitskarten, die die gesetzlichen Krankenversicherungen seit Oktober 2011 in Deutschland ausgeben. Genutzt werden Sicherheitscontroller aus der Familie SLE 78, die zu den Hochsicherheitsprodukten von Infineon zählt und die Sicherheitstechnologie „Integrity Guard“ verwendet. „Integrity Guard“ ist eine der weltweit modernsten Technologien, um Daten auf Chipkarten besonders gut und lange zu sichern. Bei der sechs Jahre gültigen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) sind das beispielsweise Name, Geburtsdatum, Geschlecht und Adresse des Versicherten sowie Versicherungsnummer und Versicherungsstatus. Noch im Jahr 2011 sollen mindestens zehn Prozent der gesetzlich Versicherten in Deutschland – sechs Millionen – die eGK erhalten. In 2013 soll sie dann an alle 60 Millionen gesetzlich Versicherten ausgegeben sein. Das entspricht etwa 75 Prozent der deutschen Bevölkerung. In Deutschland gibt es überdies etwa zehn Millionen privat Versicherte. Mit einem Sicherheitscontroller von Infineon enthält die eGK einen Chip, der die persönlichen Daten nach neuestem Stand der Technik absichert. Wie bei allen „Integrity Guard“-basierten Sicherheitscontrollern werden auch bei dem der eGK die Daten nicht nur verschlüsselt gespeichert, sondern auch verschlüsselt verarbeitet. Chips mit „Integrity Guard“ haben zwei Recheneinheiten, die sich gegenseitig überwachen. Erkennen sie einen Fehler, der von Manipulationen rühren könnte, leiten sie umgehend Schutzmaßnahmen ein und brechen laufende Rechenoperationen ab. „Infineon ist weltweit der führende Lieferant von Sicherheits-Chips für Gesundheits- und Krankenversichertenkarten“, sagte Dr. Helmut Gassel, Präsident der Division Chip Card & Security der Infineon Technologies AG. „Mit unseren Sicherheitscontrollern nutzt die deutsche elektronische Gesundheitskarte eine der derzeit fortschrittlichsten Sicherheitstechnologien, um Daten der Versicherungsnehmer besonders gut und lange zu sichern.“ Mit dem „Integrity Guard“-Chip ist die eGK bereits für zusätzliche Anwendungen gerüstet, die die Qualität der Patientenversorgung und die Effizienz der Behandlung weiter verbessern. Mit Einverständnis des Versicherten können auf der eGK weitere personenbezogene Informationen gespeichert werden. Dazu gehören u. a. Notfalldaten, lebenswichtige Medikamente, Allergien, Arzneimittelunverträglichkeiten oder der Hinweis auf eine Schwangerschaft. Wenn bundesweit eine einheitliche Kommunikationsinfrastruktur aufgebaut ist, ist es mit der eGK leichter, die für Behandlungen notwendigen medizinischen Informationen, wie Blutbild oder Röntgenaufnahmen, zwischen Ärzten auszutauschen. So lassen sich z. B. Doppeluntersuchungen durch unterschiedliche Ärzte vermeiden und Verwaltungsdaten online aktualisieren, was Geld und Zeit spart. eGK ersetzt KVK Die eGK ersetzt die bisherige, fünf Jahre gültige Krankenversichertenkarte (KVK). Diese war 1993 eingeführt worden, um u. a. die Verwaltungskosten zu senken. Damals hatte jede der etwa 280 Krankenversicherungen in Deutschland einen eigenen Krankenschein, den die Versicherten vor dem Arztbesuch handschriftlich auszufüllen hatten. Der Verwaltungsaufwand und die Fehleranzahl beim Datenübertrag waren sehr hoch. Mit der Einführung der KVK waren diese individuellen Krankenscheine nicht mehr erforderlich. Der Speicherchip der KVK enthält den Namen und die Adresse des Versicherten, seinen Versichertenstatus und den Namen seiner Versicherung. In den 18 Jahren seit ihrer Einführung hat Infineon etwa 325 Millionen Chips für die KVK geliefert. Infineon ist weltweit führender Halbleiterzulieferer für Gesundheits- und Krankenversichertenkarten Infineon beliefert als einziger Chiphersteller zehn der derzeit insgesamt elf nationalen Gesundheitskarten-Projekte in Europa. Infineons Chips sind neben den deutschen auch in den elektronischen Gesundheitskarten von Belgien, Großbritannien (ohne Irland), Italien, Österreich, Polen, Portugal, Schweiz, Slowenien und Spanien enthalten. Die Entwicklung der Sicherheitscontroller der SLE 78-Familie mit „Integrity Guard“ erfolgte hauptsächlich in München und im österreichischen Graz. Das Chipgehäuse wurde in Regensburg entwickelt. Gefertigt werden die Sicherheits-Chips für die deutsche eGK in Dresden. Infineon ist seit 14 Jahren Weltmarktführer bei Chipkarten-ICs mit einem Marktanteil von 27 Prozent am etwa 2,1 Milliarden US-Dollar umfassenden Weltmarkt für Chipkarten-ICs in 2010. Die in der eGK eingesetzte Sicherheitstechnologie „Integrity Guard“ wurde bereits mehrfach als beste technologische Innovation ausgezeichnet. Für 2010 erhielt sie den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft und für 2008 den „Sesame Award“, den Branchenpreis der Sicherheitsindustrie. Weitere Informationen Informationen zu Infineons Produktportfolio für Chipkarten- und Sicherheitsanwendungen und zu „Integrity Guard“ gibt es unter www.infineon.com/ccs und www.infineon.com/integrityguard. Ein Kurzfilm zur Sicherheitstechnologie „Integrity Guard“ (Länge: ca. 3,5 min; Sprache: englisch) steht unter www.infineon.com/integrity_guard_movie zur Verfügung. |
Über Infineon Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Mobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 26.650¹ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2010 (Geschäftsjahresende September) einen Umsatz von 3,295 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol "IFX" und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol "IFNNY" notiert. ¹ Die Mitarbeiterzahl beinhaltet noch rund 3.075 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mobilfunkgeschäfts (Wireless Solutions), das an die Intel Corporation verkauft wurde. |