Presseinformation der deutschen Partner im Forschungsprojekt "MotorBrain" (Infineon, Siemens, Technische Universität Dresden, ZF Friedrichshafen) |
Kompakter und effizienter Elektromotor: Forschungsteam "MotorBrain" präsentiert ersten Prototypen auf der Hannover Messe 2014 |
Hannover und Neubiberg, 8. April 2014 – Deutsche Forscher präsentieren den Prototypen eines Elektromotors, der die Zukunft der Elektromobilität prägen könnte: Er ist klein, leicht und effizient. Erdacht und konstruiert wurde der Elektromotor von den vier deutschen Partnern des europäischen Forschungsprojekts „MotorBrain“: Infineon Technologies, Siemens, Technische Universität Dresden mit ihrem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik und ZF Friedrichshafen. Vorgestellt wird der Prototyp im Rahmen der Hannover Messe auf dem „MobiliTec“-Messestand der Bundesregierung (Halle 27, Stand H51). MotorBrain stellt mit seinem Prototypen einen hochintegrierten Elektromotor vor, der die wichtigsten Bestandteile des Antriebsstrangs für ein Elektrofahrzeug vereint. Den Forschern ist es gelungen, einen sehr kompakten Elektromotor zu konstruieren. Um etwa ein Viertel kleiner ist er gegenüber Modellen aus dem Jahr 2011, als MotorBrain startete. Der jetzt vorgestellte Elektromotor-Prototyp hätte bequem in einem handelsüblichen Laptop- oder Notebook-Rucksack Platz. Und leichter als früher ist er obendrein. Durch die Integration von Motor, Getriebe und Inverter senkten die MotorBrain-Partner das Gewicht der Antriebseinheit um ca. 15 Prozent von damals rund 90 auf heute unter 77 Kilogramm. Weniger Größe und Gewicht bringen Vorteile für den künftigen Autobesitzer: ein leichteres Elektrofahrzeug, das den Batteriestrom effizienter „auf die Straße“ bringt und weitere Strecken als heute zurücklegen kann. Ein Mittelklassewagen mit MotorBrain-Elektromotor und einer Leistung von 60 Kilowatt (das entspricht etwa 80 PS) könnte gut 30 bis 40 Kilometer weiter fahren als heutige Elektrofahrzeuge mit ihrer Reichweite von durchschnittlich etwa 150 Kilometern je Batterieladung. Zudem ist es gelungen, den MotorBrain-Prototypen ohne Seltene Erden zu bauen, die derzeit ein wesentlicher Kostentreiber in Hybrid- und Elektrofahrzeugen sind. Seltene Erden sind heute ein wichtiger Bestandteil in den Dauermagneten eines jeden Elektromotors. Sie erzeugen ein besonders starkes konstantes Magnetfeld. Je stärker das Magnetfeld ist, desto leistungsstärker auch der Motor. Allerdings ist die Förderung Seltener Erden äußerst aufwendig und umweltbelastend. Ihre Preise sind hoch und schwanken stark. Deshalb setzt der MotorBrain-Elektromotor auf Ferrit-Magnete, die gut verfügbar und preiswerter sind. Die gegenüber Seltenen Erden schwächere Leistung der Ferrit-Magnete gleicht der speziell entwickelte Hochdrehzahl-Rotor des MotorBrain-Elektromotors aus. Über das Forschungsprojekt MotorBrain Unter der Leitung von Infineon forschen bei MotorBrain insgesamt 30 Partner aus neun europäischen Ländern mit dem Ziel, die Reichweite und Sicherheit von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und gleichzeitig die Abhängigkeit von Seltenen Erden zu senken. Das interdisziplinäre Team repräsentiert alle für die Elektromobilität relevanten Entwicklungs- und Produktionsbereiche. Es besteht aus Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Halbleiterherstellern, Elektromotorbauern, Automobilzulieferern und -herstellern. MotorBrain-Projektstart war im Herbst 2011. Bereits ein halbes Jahr vor Projektende im Oktober 2014 können die Forschungspartner ihren hochintegrierten Elektromotor ohne Seltene Erden vorstellen. Bis Oktober 2014 haben sie nun Zeit, ihre Forschungserkenntnisse zu validieren und zu beweisen. MotorBrain ist mit einem Finanzvolumen von rund 36 Millionen Euro eines der größten europäischen Forschungsprojekte im Bereich der Elektromobilität. Finanziert wird es einerseits von der Wirtschaft und andererseits von nationalen Fördergebern, wie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und vom europäischen ENIAC Joint Undertaking. Kompakter und effizienter Elektromotor: Prototyp und Vortrag auf der MobiliTec 2014 Vorgestellt wird das Projekt MotorBrain im Rahmen der Hannover Messe (07.-11.04.2014, Hannover) auf der Messe MobiliTec am Stand der Bundesregierung (Halle 27, Stand H51). Unter dem Motto „Unser Weg zur Elektromobilität“ präsentiert die Bundesregierung hier vorbildliche Forschungsprojekte aus Kernbereichen der Elektromobilität: Herstellen, Laden, Fahren und Ressourcen schonen. Das MotorBrain-Projekt findet sich im Bereich „Herstellen“ auf Station 3 „Effiziente Batterie- und Antriebssysteme“. Ergänzend zur Standausstellung erläutert Reiner John von Infineon Technologies die zentralen MotorBrain-Forschungsergebnisse in seinem Vortrag „Sicherheit, Unabhängigkeit und Energieeffizienz für Elektroautos“ auf dem MobiliTec-Forum (am 09.04.2014, um 15.30 Uhr; Halle 27, Stand G85). Mehr Informationen zu MotorBrain und den beteiligten Forschungspartnern finden Sie unter www.motorbrain.eu. |
Über Infineon Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Mobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 26.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2013 (Ende September) einen Umsatz von 3,84 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com |