Gemeinsame Presseinformation der Partner des Forschungsprojekts „NEST-DC“: Airbus Group, E-T-A Elektrotechnische Apparate, Infineon, Siemens, Universität Bremen |
Grundlagenforschung zu Sicherungstechnik für Gleichspannungsnetze gestartet: Forschungsziel sind neuartige elektronische Leistungs-Schutzschalter im Bereich erneuerbarer Energien und Bordnetze |
Neubiberg, 1. Juli 2014 – Gleichspannung bringt gegenüber der heute üblichen Wechselspannung viele Vorteile: Die Verluste in den Netzen und in elektrischen Geräten sind insgesamt um 5 bis 7 Prozent geringer als bei Wechselspannung. Außerdem lässt sich bei Gleichspannung die elektrische Energie aus regenerativen Quellen effizienter in Energienetze und -speicher einspeisen und die Netzstabilität verbessern; elektrische Geräte könnte man noch deutlich kompakter bauen. Das Fehlen von effizienter und kostengünstiger Sicherungstechnik verhindert es bislang, das Potential der Gleichspannung auszuschöpfen; z. B. in Verteilnetzen von Rechenzentren und von Photovoltaik- und Telekommunikationsanlagen, sowie in Bordnetzen in Luft- und Schifffahrt, in Elektrofahrzeugen und Bahntechnik. Heute gibt es nur elektromechanische Schutzvorrichtungen, bei denen Lichtbögen beim Schalten von Gleichspannungen und Strömen entstehen können; zudem sind sie langsam ansprechend, schwer, wenig robust und teuer. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt NEST-DC soll die Grundlagen für einen neuartigen halbleiterbasierten, vollelektronischen Leistungs-Schutzschalter für Gleichspannungsnetze und -anwendungen erforschen. Bei Spannungen bis zu 1.500 Volt soll der neue Leistungs-Schutzschalter Gleichspannung möglichst schnell und sicher einschalten und vor allem ausschalten können. NEST-DC erforscht unter anderem neuartige Halbleiterbauelemente wie den Over-Current-Blocking-Field-Effect-Transistor (OCB-FET). Für die Leistungs-Schutzschalter, die die OCB-FETs verwenden, sollen eine neue Aufbau- und Verbindungstechnik und neue Schaltungstopologien erarbeitet und geprüft werden. Zu den Projektergebnissen wird es Demonstratoren im Bereich von Luftfahrt-Bordnetzen, Elektromobilität, Photovoltaik und für Gleichspannungs-Verteilnetze geben. Forschungsaufgaben der NEST-DC-Partner Die Forschungspartner von NEST-DC bilden die komplette Wertschöpfungskette vom Halbleiterchip bis zum System eines Gleichspannungsnetzes ab. Zum Team gehören das Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente (IALB) der Universität Bremen und die vier Unternehmen Airbus Group, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Siemens AG und Infineon Technologies AG (Projektleitung). Unterstützung kommt außerdem vom European Center for Power Electronics e.V. (ECPE), das seinen Sitz in Nürnberg hat. Im Projekt übernimmt es das IALB, neuartige Halbleiterstrukturen für den Einsatz im OCB-FET zu untersuchen und zu simulieren, die entwickelten Leistungs-Schutzschalter statisch und dynamisch zu vermessen sowie ihr thermisches Verhalten und ihre Zerstörungsgrenze auszutesten. Airbus Group Innovations definiert die Anforderungen aus Sicht der Luftfahrt-Anwendungen. Man erarbeitet hierfür eine geeignete Topologie, die man zusammen mit den Partnern als Demonstrator ausführt. Der Test der Hardware erfolgt bei Airbus Group in Ottobrunn. Siemens kümmert sich um Aufbau und Verbindungstechnik der Leistungs-Schutzschalter. Die E-T-A Elektrotechnische Apparate definiert die Anforderungen für Industrieanwendungen und validiert dafür ausgelegte Leistungs-Schutzschalter für Spannungsklassen bis zu 1.500 V zusammen mit den Partnern. Infineon leitet das Projekt, steuert seine Kompetenz für Leistungshalbleiter bei und forscht an den in OCB-FETs angedachten Leistungshalbleitern. Das Forschungsprojekt NEST-DC wird vom BMBF im Rahmen des Förderschwerpunkts „Leistungselektronik zur Energieeffizienzsteigerung“ mit rund 2,3 Millionen Euro unterstützt. Projektstart war im Oktober 2013; die Laufzeit beträgt drei Jahre. NEST-DC steht für „Neuartige elektronische Leistungs-Schutzschalter für Gleichspannung im Bereich der erneuerbaren Energien und Bordnetze“. Über Airbus Group Die Airbus Group ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie den dazugehörigen Dienstleistungen. Der Umsatz betrug 57,6 Milliarden Euro (angepasst) im Jahr 2013, die Anzahl der Mitarbeiter rund 139.000 (angepasst). Zum Konzern gehören die Divisionen Airbus, Airbus Defence and Space sowie Airbus Helicopters. Weitere Informationen unter www.airbus-group.com. Über E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH E T A Elektrotechnische Apparate GmbH hält eine umfassende Produktpalette aus stromgebundenen Schutz- und Steuerungsprodukten bereit. Diese reichen vom thermischen Geräteschutzschalter bis hin zur komplexen Absicherungslösung, die elektrische oder elektronische Systeme bei Überlaststrom und Kurzschluss schützen. E-T-A erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Gruppenumsatz von 85 Millionen Euro. In über 60 Ländern beschäftigt E T A 1.373 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.e-t-a.de. Über Siemens AG Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern ist auf den Gebieten Industrie, Energie sowie im Gesundheitssektor tätig und liefert Infrastrukturlösungen, insbesondere für Städte und urbane Ballungsräume. Siemens steht seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität. Siemens ist außerdem weltweit einer der größten Anbieter umweltfreundlicher Technologien. Rund 43 Prozent des Konzernumsatzes entfallen auf grüne Produkte und Lösungen. Insgesamt erzielte Siemens im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. September 2013 endete, auf fortgeführter Basis einen Umsatz von 75,9 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 4,2 Milliarden Euro. Ende September 2013 hatte das Unternehmen auf dieser fortgeführten Basis weltweit rund 362.000 Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.siemens.com. Über das IALB der Universität Bremen Die 1971 gegründete und 2012 zur Exzellenz-Universität erhobene Universität Bremen ist mit ihren 250 Professuren und 19.000 Studierenden in Deutschland eine Universität mittlerer Größe. In ihren 12 Fachbereichen bietet die Universität ein breites Fächerspektrum und internationale Spitzenforschung. Das 1994 gegründete Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente (IALB) der Universität Bremen forscht und lehrt auf den Gebieten der elektrischen Antriebe, der Mechatronik und der erneuerbaren Energien sowie im Bereich der Leistungshalbleiterkomponenten und ihrer Anwendung. Bei den Halbleiterkomponenten stehen alternative Halbleitermaterialien, Materialgrundlagen, Bauelementkonzepte, Simulation, Packaging und der Einfluss von parasitären Komponenten im Vordergrund. Weitere Informationen unter www.ialb.uni-bremen.de. Pressekontakte: Airbus Group Christine Eirainer, Technologiekommunikation Telefon: +49 89 607 34237 E-Mail: christine.eirainer@airbus.com E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH Thomas Weimann, Leiter Unternehmenskommunikation Telefon: +49 9187 10-227 Email: thomas.weimann@e-t-a.de Siemens AG Florian Martini, Communications and Government Affairs Public Relations and Technology Media Telefon: +49 89 636-33520 Email: florian.martini@siemens.com Universität Bremen Prof. Dr.-Ing. Nando Kaminski Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente (IALB) Telefon: +49 421 218-62661 Email: nando.kaminski@uni-bremen.de |
Über Infineon Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Mobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 26.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2013 (Ende September) einen Umsatz von 3,84 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com |