Infineon mit strategischer Neuausrichtung bestens für veränderte Marktbedingungen und Geschäftsprozesse aufgestellt
München, 17. November 2005 – Der Aufsichtsrat von Infineon hat heute dem Vorschlag des Vorstands für eine neue strategische Ausrichtung des Unternehmens zugestimmt. Ziel dieser Neuausrichtung ist die Bildung von zwei fokussierten und eigenständigen Unternehmen für Logikprodukte einerseits und Speicherchips andererseits. Hintergrund der Neuausrichtung sind die grundlegenden Veränderungen in Infineons Zielmärkten, gekennzeichnet durch veränderte Marktbedingungen und Geschäftsprozesse. Der Geschäftsbereich Speicherprodukte soll bis zum 1. Juli 2006 als rechtlich selbstständige Einheit ausgegliedert werden. Als darauf folgenden Schritt strebt Infineon einen Börsengang des Speicherunternehmens als bevorzugte Option an. Infineon als Muttergesellschaft wird sich auf das Logikgeschäft konzentrieren, das die Geschäftsbereiche Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket (AIM) sowie Kommunikation (COM) umfasst.

Hintergrund für strategische Neuausrichtung

„Es gibt zwei wesentliche Gründe, die uns zu diesem Schritt bewegen: Zum einen entwickeln sich Prozesse und Geschäftsmodelle für Speicher und Logik in unterschiedliche Richtungen, zum anderen verbessern wir Wachstumsdynamik und Profitabilitätsaussichten für beide Unternehmen“, erklärte Dr. Wolfgang Ziebart, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. „Bei Speicherprodukten sind “time-to-market“, Fertigungseffizienz und ein direkter Zugang zum Kapitalmarkt entscheidend. Für die Logikprodukte sind tiefes Anwendungsverständnis sowie eine konsequente Ausrichtung aller Innovationstätigkeiten auf die individuellen Kundenbedürfnisse im Wettbewerb ausschlaggebend.“

Speicherbereich als Technologie- und Kostenführer mit attraktivem Produktportfolio

Der Speicherbereich hat seine Marktposition seit dem Börsengang von Infineon deutlich ausgebaut und gehört heute zu den führenden Speicherlieferanten weltweit. Darüber hinaus hat der Bereich kumuliert seit dem Jahr des Börsengangs positiv zum EBIT von Infineon beigetragen. Der Markt für Speicherprodukte bietet weiterhin deutliches Wachstumspotenzial und neue Geschäftsmöglichkeiten durch die Verbreiterung der Zielanwendungen. Diese Marktpotenziale können insbesondere von den Speicherherstellern realisiert werden, die über eine ausreichende Größe sowie die entsprechenden Produktentwicklungsfähigkeiten verfügen. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung entsteht nun ein rechtlich selbständiges Speicherchip-Unternehmen mit einer führenden Stellung im Weltmarkt und mit großem Wachstumspotential. Die rechtliche Selbstständigkeit, aber auch der direkte Zugang zum Kapitalmarkt werden die Flexibilität im Hinblick auf strategische Kooperationsmöglichkeiten erhöhen sowie die Finanzierungsmöglichkeiten erweitern. Der Speicherbereich wird seine Entwicklungskompetenz vor allem für die Verbreiterung des Produktportfolios einsetzen, um sukzessive sein Umsatzvolumen mit höhermargigen Produkten, beispielsweise in den Anwendungsbereichen Server, Grafik, Unterhaltungselektronik und Kommunikation, zu erhöhen. Infineon ist bereits heute technologisch führend in der Fertigung von Speicherchips auf Siliziumscheiben mit einem Durchmesser von 300 mm. Der Speicherbereich plant eine weitere deutliche Verbesserung seiner Kostenposition durch den Ausbau seines 300 mm-Anteils an der Fertigung und den beschleunigten Übergang auf immer kleinere Strukturbreiten. Die Fortführung der bestehenden Fertigungs- und Entwicklungspartnerschaften sichert auch künftig die Optimierung von Kapitaleinsatz wie auch Forschungs- und Entwicklungsaufwand. Durch die Verselbstständigung und die damit verbundenen verbesserten Realisierungsmöglichkeiten der oben skizzierten Potenziale sieht Infineon den Speicherbereich bestens für die Zukunft aufgestellt.

Der operative Sitz des neuen Unternehmens wird in Deutschland sein, Dresden bleibt unverändert das Technologie-Entwicklungszentrum des geplanten Unternehmens. Kin Wah Loh, Mitglied des Vorstands der Infineon Technologies AG und verantwortlich für den Geschäftsbereich Speicherprodukte, ist für die Leitung vorgesehen.

Logikbereich mit klaren Kernkompetenzen und noch stärkerer Kundenorientierung

Der Logikbereich umfasst die Geschäftsbereiche Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket (AIM) sowie Kommunikation (COM). Infineon wird seine technologischen Stärken in Analog/Mixed Signal, Power, Radio Frequency und Embedded Control weiter ausbauen. Infineon wird diese Stärken einsetzen, um in Verbindung mit seiner ausgewiesenen Anwendungsexpertise in den sechs Anwendungsfeldern (1) Automobilelektronik, (2) Industrieelektronik und Power Management, (3) Chipkarten und Sicherheits ICs, (4) Hochfrequenzlösungen, (5) Plattformen für Mobiltelefone und (6) Breitbandkommunikation weiterhin kundenorientierte Lösungen zu entwickeln.

Darüber hinaus wird Infineon seine Fertigungskompetenz und sein Produkt-Know-how in einigen weiteren Anwendungsfeldern nutzen. Bereits heute nimmt Infineon in allen genannten Anwendungsfeldern eine Führungsposition im Markt ein und hat gute Aussichten, wettbewerbsfähige Erträge zu erwirtschaften. Beabsichtigt ist, die Erlöse aus einem möglichen Börsengang des Speicherbereichs in den gezielten Ausbau des Logikgeschäfts zu investieren.

Selektive Fertigungsstrategie stärkt Wettbewerbsvorteile

Infineon verfolgt im Logikbereich künftig eine selektive Fertigungsstrategie: Das Unternehmen investiert weiterhin in Technologieentwicklung und Fertigungskapazitäten für Spezialtechnologien, bei denen bereits heute und in Zukunft klare Wettbewerbsvorteile bestehen. Beispielhaft für diese Fertigungsstrategie sind die Werke in Regensburg und Villach sowie der Bau der neuen Fabrik für Leistungshalbleiter in Kulim/Malaysia. Im Bereich der Standard-CMOS-Technologien wird Infineon auch weiterhin die bestehenden Fertigungsstätten in Dresden und Essonnes/Frankreich nutzen und zugleich seine Entwicklungs- und Fertigungspartnerschaften intensivieren. Beispiele hierfür sind die Kooperation für 90 nm-Technologie mit UMC sowie die Partnerschaft für 65 nm- und 45 nm-Technologie mit Chartered Semiconductors, IBM und Samsung. Infineon beabsichtigt aus heutiger Sicht nicht, eine eigene 65nm-Fertigungsstätte zu errichten.

Wachstumschancen in beiden Bereichen

„Sowohl der Speicher- als auch der Logikbereich gewinnen mit der strategischen Neuausrichtung den Aktionsspielraum, um ihre Marktführerschaft in ausgewählten Segmenten zu festigen und auszubauen, die Kundenorientierung noch weiter zu steigern und die Wachstumschancen noch konsequenter zu nutzen“, so Dr. Wolfgang Ziebart.
Über Infineon

Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket, für Anwendungen in der Kommunikation sowie Speicherprodukte. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 35.600 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2004 (Ende September) einen Umsatz von 7,19 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter http://www.infineon.com
 
 
 
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» Presse-Information
Datum: 17.11.2005 14:06
Nummer: INFXX200511.017
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