Weltrekord: Chip von Infineon halbiert Anzahl der elektronischen Komponenten im Handy auf unter 50 und senkt Kosten um weitere 20 Prozent auf 16 US-Dollar
München und Barcelona, Spanien – 13. Februar 2006 – Mit dem neuesten Chip der Infineon Technologies AG verringert sich die Anzahl der elektronischen Komponenten in einem einfachen Mobiltelefon von derzeit etwa 100 auf weniger als 50. Man kann mit einem solchen Handy außer telefonieren und SMS-Nachrichten senden und empfangen auch polyphone Klingeltöne abspielen. E-GOLDvoice™ heißt der innovative Chip, der – Weltneuheit im Bereich der Mobilkommunikation – auf nur 8 mm x 8 mm so unterschiedliche Elemente wie Basisband-Prozessor, Sende- und Empfangseinheit, Stromversorgung und Arbeitsspeicher in sich vereint. Bisher waren diese auf mehreren Chips und etwa der doppelten Fläche untergebracht.

EGOLDvoice ist das Herz von Infineons zweiter Plattform-Generation für Ultra-Preiswert-Handys, der ULC2. Mit dieser lassen sich die Materialkosten für ein ultrapreiswertes Handy um weitere 20 Prozent von etwa 20 US-Dollar in 2006 auf unter 16 US-Dollar senken. In diesen Kosten sind das komplette Telefon mit allen elektronischen Bauteilen, Platine, Steckverbinder, Gehäuse mit Tastatur und Display, allen Software-Komponenten sowie wieder aufladbaren Batterien, Ladegerät, Verpackung und Bedienungsanleitung enthalten.  

Durch den E-GOLDvoice, dem derzeit höchstintegrierten GSM-Chip, schrumpft der Platzbedarf für die Elektronik im Handy auf nur noch vier Quadratzentimeter. Das ist ein weiterer Weltrekord für Infineon. Das Unternehmen hatte bereits die aktuelle Bestmarke gesetzt: die Handy-Elektronik für Ultra-Preiswert-Handys der ersten Generation, die ab Mitte 2006 auf dem Markt sein sollen, kommt mit neun Quadratzentimetern aus. Das ist eine Platzreduktion von fast 60 Prozent innerhalb nur eines Jahres.

Markteinschätzungen für Ultra-Preiswert-Handys

Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmens Strategy Analytics rechnet bis Ende 2006 mit etwa 2,5 Milliarden Mobilfunkteilnehmern und bis Ende 2010 sogar mit 3,5 Milliarden. (Report „Worldwide Cellular User Forecasts, 2005-2010, Januar 2006). Viele Menschen wollen zwar mobil kommunizieren, legen aber wenig Wert auf technische Spielereien wie beispielsweise Kamerafunktion, Handy-Spiele, Internet-Browser oder Aufnahme und Abspielen von Videosequenzen. Es wächst die Nachfrage nach preiswerten und einfach zu bedienenden Handys mit SMS-Funktion, deren Klingeltöne und Hintergrundbilder der Nutzer individuell nachladen kann.

Im Jahr 2010 sollen laut Strategy Analytics weltweit mehr als 150 Millionen Ultra-Preiswert-Handys verkauft werden, die im Großhandel weniger als 40 US-Dollar kosten.

Technische Details zu E-GOLDvoice und der Referenz-Plattform ULC2

E-GOLDvoice enthält den Basisband-Prozessor, den Hochfrequenz- (HF) Transceiver, RAM-Speicher sowie die komplette Stromversorgung des Mobiltelefons. Er unterstützt das Abspielen von polyphonen Klingeltönen und bietet aufgrund moderner Mobilfunksoftware Unterstützung für AMR (Adaptive Multi Rate) und SAIC (Single Antenna Interference Cancellation). AMR ist ein Sprach-Codec zur Audio-Daten-Kompression, mit dem sich einerseits Sprache und Umgebungsgeräusche aufnehmen und abspielen lassen und andererseits die Sprachqualität an die Netzauslastung in einer Funkzelle anpassen lässt. SAIC verringert die Störungen in den Sprachverbindungen und erhöht gleichzeitig die Auslastung der Funkzelle. Durch AMR und SAIC kann der Netzbetreiber bei ausgezeichneter Sprachqualität seine Netzbetriebskosten optimieren.

Infineons Referenz-Plattform ULC2 für Ultra-Preiswert-Handys der Standards GSM900/1800 und GSM850/1900 enthält alle elektronischen Hardware- und Software-Komponenten, die für ein Mobiltelefon erforderlich sind: E-GOLDvoice, sonstige HF-Komponenten, Flash-Speicher, Betriebssystem, Hardware-Treiber, und GSM-Protokoll-Stack mit einem Referenz-MMI (Man Machine Interface) zur einfachen intuitiven Benutzung von SMS- und Telefonfunktion. Die Plattform bietet eine breite Palette an Entwicklungs-, Produktions- und Servicetools. Neben einer Vielzahl westlicher Sprachen unterstützt sie auch Arabisch, Chinesisch und Hindi. Durch die Tools brauchen zum Beispiel Sprache, Schriftzeichen und Ikons des Mobiltelefons erst am Ort des Zielmarktes aufgespielt werden und nicht bereits während des Produktionsprozesses. Dem Anbieter des Mobiltelefons hilft das, seine Logistikkosten zu optimieren.

Die Plattform ULC2 unterstützt neben Schwarz-/Weiß- auch Farbdisplays und ermöglicht es, Klingeltöne und Bilder aus dem Internet herunter zu laden. Es können handelsübliche, extrem billige Standard-Akkus, wie Nickel-Metallhydrid- (NiMH) AAA-Zellen, zur Energieversorgung des Handys genutzt werden. Mit heute üblichen Handy-Akkus kann die Standby-Zeit solcher Ultra-Preiswert-Handys mehr als zehn Tage, die Sprechzeit mehr als vier Stunden betragen.

Verfügbarkeit des E-GOLDvoice und ULC2

Muster des E-GOLDvoice sind für Mitte 2006 geplant. Er wird im bleifreien Gehäuse mit 189 Pins geliefert. Die Plattform ULC2 soll Ende 2006 verfügbar sein.

Weitere Informationen zu Infineons Produkten für die Mobilkommunikation finden Sie unter: http://www.infineon.com/ulc2
Über Infineon

Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket, für Anwendungen in der Kommunikation sowie Speicherprodukte. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten über Landesgesellschaften in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 36.400 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2005 (Ende September) einen Umsatz von 6,76 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter http://www.infineon.com
 
 
 
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Datum: 13.02.2006 08:00
Nummer: INFCOM200602.031
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